Große Kreisstädte und Stadtkreise waren verpflichtet, bis zum 31.12.2023 einen kommunalen Wärmeplan aufzustellen. Für alle anderen Kommunen war dies bis vor kurzem freiwillig. Der Gemeinderat und die Stadtverwaltung möchten ihre Bürgerinnen und Bürger in der wichtigen Frage der Wärmeversorgung nicht alleine lassen. Der Gemeinderat hat deshalb weit vor der Notwendigkeit einer rechtlichen Verpflichtung in der Sitzung am 24. Mai 2022 beschlossen, einen gemeinsamen Förderantrag für die Erstellung einer kommunalen Wärmeplanung zusammen mit den Gemeinden Seitingen-Oberflacht, Wurmlingen und Rietheim-Weilheim zu stellen. Die Projektleitung hat die Gemeinde Wurmlingen inne.

 

Die Stadt Mühlheim hat nach Eingang des Förderbescheids im August vergangenen Jahres mit der Suche nach einem Planungspartner für die Kommunale Wärmeplanung begonnen. In der Sitzung des Gemeinderats am 13.12.2022 wurde die Erstellung der Kommunalen Wärmeplanung und die Auftragsvergabe an das Unternehmen ebök GmbH aus Tübingen beschlossen. Der Kostenanteil der Stadt Mühlheim beträgt etwa 7.730 €.

 

Bei der Kommunalen Wärmeplanung geht es darum eine Strategie hin zu einer klimaneutralen Wärmeversorgung zu erarbeiten. Das Ziel der kommunalen Wärmeplanung ist es für möglichst  alle Straßenzüge und damit für alle Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen eine sichere, ökologisch vertretbare und bezahlbare Wärmeversorgung den Weg zu bereiten. Ziel ist eine treibhausgasneutrale Wärmeversorgung bis 2040. Der Wärmeplan wird aufgebaut aus den Punkten Bestandsanalyse, Potenzialanalyse, Zielszenarien 2030 und 2040 sowie einer Wärmewendestrategie mit Maßnahmenkatalog. Diese Wärmewendestrategie mit Maßnahmenkatalog werden der Bevölkerung am 22.April 2024 um 19 Uhr im Katholischen Gemeindehaus vorgestellt. Nähere Informationen zu dieser Veranstaltung werden wir im donnerstags und auf der Homepage zu gegebener Zeit veröffentlichen.

 

Des Weiteren hat die Stadt Mühlheim einen Antrag für das Vorhaben Fokusberatung Klimaschutz gestellt. Dieser wurde in Höhe von 12.138,00 € bewilligt, der städtische Anteil beträgt 4.530,00 €. Für das Projekt wurde die Energieagentur Schwarzwald-Baar-Heuberg beauftragt. Am 18.10.2022 fand ein gemeinsamer Auftaktworkshop mit dem Ortschafts- und Gemeinderat, der Energieagentur Schwarzwald-Baar-Heuberg und der Verwaltung statt. Hierbei wurde in die Themen Energieeffizienz, Klimaschutz und deren Fördermöglichkeiten eingeführt. Wünsche, Anregungen und Ziele für die Fokusberatung Klimaschutz wurden gesammelt und dokumentiert. Im Vorfeld des Workshops wurden ausgewählte städtischen Gebäude und ausgewählte Mietgebäude mit der Energieagentur begangen. Als Ergebnis dieser Begehung wurde für jedes begangene Gebäude ein Steckbrief erstellt. Dieser enthält eine kurze Objektbeschreibung, ermittelte Schwachpunkte des Gebäudes und Maßnahmenvorschläge für die Verbesserung der Gebäudehülle und der Technik. Außerdem wurden die Verbräuche von Wärme, Strom und Wasser auf die Fläche heruntergerechnet und Vergleichswerte zum Objekt ermittelt. Auf Grundlage dieser Steckbriefe wurde anschließend ein Maßnahmenkatalog erarbeitet.

 

Der Maßnahmenkatalog inklusive eines Sanierungsfahrplans werden dem Gemeinderat am 19.03.2024 durch die Energieagentur ausführlich vorgestellt.

 

Auf Empfehlung der Energieagentur hat der Gemeinderat in der Sitzung am 17.08.2022 die Erstellung einer fortschreibbaren Energie- und CO2-Bilanz beschlossen. Die Kosten betragen 5.712 Euro. Das Klimaschutz Plus – Struktur-, Qualifizierungs-, und Informationsprogramm fördert das Vorhaben mit einer Zuwendung in Höhe von 3.600 €. Der städtische Eigenanteil beträgt ca. 2.100 Euro. Die alle vier Jahre möglichst fortzuschreibende Bilanz bildet die Basis, um die Einsparungen beim CO2-Verbrauch bzw. einer CO2-ärmeren Energieproduktion nachzuweisen mit dem Oberziel einer CO2-Neutralität für die Gesamtstadt im Jahr 2040. Die Umsetzung erfolgt bis zum 31.12.2024.