Der „Woid Woife“ im Donaubergland. Ein großartiges Erlebnis war diese Veranstaltung, die das Kulturamt Mühlheim und die Volkshochschule präsentierten. Wolfgang Schreil, Wanderführer aus dem Bayerischen Wald, den alle Welt nur als „Woid Woife“ kennt, präsentierte sich in der Mühlheimer Festhalle sehr sympathisch und authentisch.

Die Kinder, die da sind, kennen ihn aus der ARD-Serie „Anna und die wilden Tiere“. Annika Preil hat es dort wöchentlich mit allen möglichen Tieren zu tun. Die Folge mit dem „Woid Woife“ heißt eigentlich „Anna und der wilde Wald“, wobei der Ursprungstitel durchaus auch gepasst hätte. Denn Schreil verbringt die meiste Zeit im Wald, mit den Tieren. Für ihn sind sie aber weder wild noch gefährlich, sie sind zu seinen Freunden geworden. Der Besuch des Steinmarders ist normal, die Kontaktaufnahme mi t den Vögeln erfolgt regelmäßig, sogar Auge in Auge mit einem 14-Ender-Rothirsch stand er schon.

Das bayerische Original macht Bilder und Videos aus nächster Nähe und bringt den Besuchern seiner Veranstaltungen so die Tiere näher, auf seine Art. Er hat eine Mission, die ihn inzwischen auf Vortragsreihe durchs ganze Land führt.  Er ist gern im Wald und möchte auch andere dafür begeistern. Er liebt die Tiere, lebt mit ihnen und will auch anderen zeigen, wie man sich ihnen gegenüber verhält. Dabei ist eines klar, der Respekt ist wichtig und vor allem die eigene Passivität. Diese intimen Momente, die er erlebt, wenn man nicht aktiv auf die Tiere zugeht, sondern man sich passiv verhalten, warten, Geduld haben.

Der „Woid Woife“ schildert das absolut glaubhaft und die Besucher nehmen ihm jedes Wort ab. „Manche lieben nur noch die Tiere und hassen die Menschen, das ist absoluter Quatsch“, sagt er irgendwann. Er ist auch ein absoluter Menschenfreund und alle sind schwer beeindruckt von diesem besonderen Typen. Nachher nimmt er sich noch ausgiebig Zeit, um Autogramme für seine jungen Fans zu schreiben. Aber auch für die Erwachsenen, die teilweise weite Anfahrtswege hatten und gerne selbst Erlebtes mit ihm teilen. Am nächsten Morgen tritt Wolfgang Schreil noch in der Grundschule auf, bevor es dann wieder zurück in die Heimat geht.