Der Erwerb des Hofguts Kraftstein und damit auch der gleichnamigen Burganlage im Jahre 1386 gehört zu den wichtigsten Meilensteinen in der über 1200-jährigen Geschichte Mühlheims. Der heimatgeschichtlich bedeutsame Ort rund um die Burgruine Kraftstein wurde unter der Federführung von Bildhauer Hans-Jürgen Kossack, Landschaftsplaner Achim Ketterer sowie Stadtarchivar Ludwig Henzler gestalterisch aufgewertet und ein ansprechendes Informationsangebot geschaffen. Dieses umfasst neben der Historie der Burganlage als zweiten Schwerpunkt die Geschichte der historischen Wasserversorgung auf dem Kraftstein.

Der von Hans-Jürgen Kossack gestaltete „Platz der Stille“ bildet das Herzstück des Projekts. Sein aus französischem Kalkstein geschaffenes Objekt zeigt im Maßstab 1:100, wie die Burg in Ihrem Ursprungszustand ausgesehen hat. Die Rekonstruktion stützt sich maßgeblich auf die Ausarbeitungen von Christoph Stauß aus Mengen. Passend zu dieser Skulptur hat Hans-Jürgen Kossack eine Sitzbank gestaltet. Diese ermöglicht ein ruhiges Betrachten der Skulptur sowie der Ruine im Quervergleich. Mit Ton wurde das Burgmodell zunächst modelliert und mit einer Silikonform ein Abguss aus Polymergips erstellt. Der Guss wurde aufwändig und fachmännisch gefasst. Dieses Model hat der Heimatverein dankenswerterweise für den Betrag von 2.675 Euro erworben. Es wird zukünftig im Museum Oberes Donautal zusammen mit weiteren Exponaten zur Geschichte des Kraftsteins einen exponierten Platz bekommen.

Zwei Informationstafeln wurden nach den inhaltlichen Vorgaben von Stadtarchivar Ludwig Henzler von Planer Achim Ketterer grafisch gestaltet. Unter der Regie von Revierleiter Sebastian Dreher wurde die Halde oberhalb der Burgruine stark ausgelichtet, um bessere Blickbeziehungen auf die stattliche Ruine zu ermöglichen. Zudem hat der Bauhof den Weg in Richtung Ruine Kraftstein verbreitert, neu eingeschottert und Trittstufen zur besseren Begehbarkeit gesetzt.

Träger des Projekts ist die Stadt Mühlheim. Der Gemeinderat hat dieses heimatgeschichtlich bedeutsame Vorhaben einstimmig auf den Weg gebracht. Großzügige finanzielle Unterstützung hat das Projekt durch den Naturpark Obere Donau erfahren. Dieser steuert fast 8.200 Euro des Gesamtbudgets von rund 16.400 Euro bei. Hinzukommt die großzügige Spende des Heimatvereins über 2.675 Euro für den Erwerb des Burgmodells zu Gunsten unseres Museums.

Ein breites Bündnis hat sich für das Gemeinschaftsprojekt erfolgreich eingebracht (von rechts): Albvereinsobmann Peter Glatz, Naturpark Geschäftsführer Bernd Schneck, Heimatvereinsvorsitzende Ursula Scheunemann, Bauhofleiter René Kantwerk, Donauberglandgeschäftsführer Walter Knittel, Stadtarchivar Ludwig Henzler, Planer Achim Ketterer, Förster Sebastian Dreher, Bildhauer Hans-Jürgen Kossack und Bürgermeister Jörg Kaltenbach

Bei der Einweihungsfeier kurz vor dem Jahreswechsel war die Freude bei allen Beteiligten groß. Anerkennende Worte fand neben Bürgermeister Jörg Kaltenbach auch Donaubergland-Geschäftsführer Walter Knittel. Gerade aus touristischer Sicht ist das Projekt ein Gewinn. Schließlich liegt die Burgruine in unmittelbarer Nähe des stark frequentierten Wanderparkplatzes für die Heidebesucher. Zudem führt der von der Donaubergland Tourismus GmbH konzipierte Premiumweg „Kraftsteinrunde“ direkt an der Burgruine vorbei. Im Frühjahr kommenden Jahres wird der Heimatverein zusammen mit der Stadtverwaltung die interessierte Öffentlichkeit zu einer Führung auf den Kraftstein einladen. Alle Projektbeteiligten sind sich einig: es ist ein gelungenes Gemeinschaftswerk mit viel historischer, künstlerischer und gestalterischer Substanz entstanden.