Die Möglichkeit zum Dialog – hier mit dem Geschäftsführer der Klimaschutz- u. Energieagentur Tobias Bacher (zweiter von rechts) wurde seitens der Bevölkerung rege genutzt.
Am Dienstag vergangener Woche konnte Bürgermeister Jörg Kaltenbach eine erfreulich große Zahl von gut 60 interessierten Bürgerinnen und Bürgern in der Aula der frisch sanierten Realschule begrüßen. Ziel des Abends war es, die zukünftige Stadtentwicklung gemeinsam mit den Bürgern zu besprechen und Ideen für diese zu sammeln. In einem spannenden Dialog konnten zahlreiche Anregungen aus der Bürgerschaft für den weiteren Planungsprozess aufgenommen werden. Die Sanierung der öffentlichen Straßen und Gehwege sind aus Sicht der Bürgerschaft zusammen mit der Sanierung und baulichen Weiterentwicklung der privaten Wohnhäuser die Schwerpunktthemen im investiven Bereich. Von herausgehobenem Interesse sind auch Verbesserungen bei der Verkehrssicherheit und bedarfsgerechte Wohnformen einer älter werdenden Gesellschaft
Bei der gesamtstädtischen Betrachtung stehen die Themen wirtschaftliche, demographische und gesellschaftliche Entwicklung im Mittelpunkt. „Auch die Themen Klimaschutz und Klimaanpassung rücken immer mehr in den Fokus“, erklärt der Bürgermeister. „Gemeinsam mit der ‚LBBW Immobilien‛ Kommunalentwicklung möchten wir, neben der Entwicklung der Gesamtstadt, einen Antrag für das Sanierungsgebiet Vorstadt/Griesweg erarbeiten und vorbereiten“, so Kaltenbach weiter. Hierbei wolle die Stadt „die Bürger von Anfang an mitnehmen und Interessen und Anregungen berücksichtigen“ erklärt Kaltenbach.
Zu Beginn des Abends wurden von mehreren Referenten die Themen umfangreich präsentiert.
Den Anfang machte der Stadtplaner und Architekt Thomas Geissler von der LBBW. Er zeigte anschaulich die demographische und wirtschaftliche Entwicklung der Stadt. So ist Mühlheim zwar genauso vom Geburtenrückgang betroffen, wachse jedoch durch Zuzug trotzdem. Ebenfalls hob er die wirtschaftliche Situation hervor, die in Mühlheim nahe am hohen Durchschnittswert des gesamten Landkreises liege und damit deutlich besser sei als in Kommunen vergleichbarer Größe. Seine Kollegin Martina Steireif ging detailliert auf das geplante Sanierungsgebiet und den dortigen Gebäudebestand ein. Dieser stamme meist aus den 50er- und 60er- Jahren und weise in vielen Fällen Renovierungs- und modernisierungsbedarf auf.
Ihnen folgten Vorträge über die energetische Situation in der Stadt. Der Geschäftsführer der Klimaschutz- u. Energieagentur Region Schwarzwald-Baar-Heuberg gGmbH, Tobias Bacher, informierte über gesetzliche Vorschriften und die für Gebäudebesitzer daraus resultierenden technischen und baulichen Maßnahmen. Ebenfalls ging er auf Fördermöglichkeiten ein. Als letzte Referenten folgten Magdalena Feger von der Stadtverwaltung, die auf die kommunale Wärmeplanung einging und Oliver Koch von der Badenova Energie GmbH. Er erläuterte das seit 2012 in Mühlheim bestehende Nahwärmenetz und die Möglichkeiten dessen Erweiterung.
Nachdem die Versammlung über alle Punkte informiert war, gab es die Möglichkeit, sich an Informationsständen weitergehend zu informieren und auszutauschen. Vor allem sollten Anregungen und Vorschläge gesammelt werden. Dieses Angebot wurde rege angenommen. Insgesamt gab es ein positives Feedback an die Veranstalter für dieses neue, dialogorientierte Format einen Austausch zu gestalten.
Nach 45 Minuten Austausch wurde die Gesellschaft zur Diskussion der Ergebnisse zusammengebeten. Thomas Geissler übernahm die Moderation und sammelte die Überlegungen und Anregungen der Versammelten. Diese sollen nun vom Gemeinderat mitgenommen und in einer Klausursitzung am 24. Juni berücksichtigt werden. Ziel der Stadtverwaltung ist es, im Herbst einen Antrag auf Förderung der Sanierung des Gebiets zu stellen.
Die Präsentationen können Sie hier herunterladen:
2025-05-13_Infomarkt_Mühlheim_2025-05-13 – Gesamtpräsentation