Achim Ketterer und Hans-Jürgen Kossack (auf dem Bild rechts) erläuterten ihre Planungsidee für die neu entstanden Grabfelder.
Gut 40 Bürgerinnen und Bürger haben die Gelegenheit in der vergangenen Woche genutzt, um sich aus erster Hand über die entstandenen Grabfelder im historischen Teil des Mühlheimer Friedhofes zu informieren. Planer Achim Ketterer, Künstler und Bildhauer Hans-Jürgen Kossack sowie Bürgermeister Jörg Kaltenbach stellten die Zielsetzungen des Gemeinderates, die planerische Idee sowie deren Umsetzung vor. In einem angeregten Dialog wurden zahlreiche Fragen gestellt. Seitens der Bevölkerung gab es gleich mehrere anerkennende Rückmeldungen über die gelungene Weiterentwicklung des Friedhofes.
Dem Gemeinderat ist es wichtig zeitgemäße neue Bestattungsformen anzubieten. Diese sollen eine würdige letzte Ruhestätte für eine Bestattung ermöglichen und zugleich den sich stetig ändernden Bedarfen der Bevölkerung entsprechen. Neu entstanden ist ein Urnenstelenfeld in Anlehnung und Weiterentwicklung an das im Jahr 2017 konzipierte stark nachgefragte Grabfeld sowie als gänzlich neue Bestattungsformen pflegereduzierte Urnengräber sowie Baumgräber. Die damals entwickelte Leitidee sich gestalterisch an einem Klostergarten zu orientieren und die Geometrie des historischen Friedhofteils aufzugreifen, wurde im neu zu gestaltenden Bereich aufgegriffen und weiterentwickelt. Ein weiteres Urnenstelenfeld in ungefähr gleicher Dimension wurde neu angelegt. Ergänzt wird dieses mit einem Feld von Urnengräbern mit liegendem Grabzeichen, also gemäß einem klassischen Urnengrab, aber pflegereduziert. Pflegereduzierte Urnengräber stellen eine gänzlich neue Bestattungsform dar.
Direkt vor der Galluskapelle ist als weitere neue Bestattungsform ein Baumgräberfeld entstanden. Die Urnen werden in der Wiese jeweils kreisförmig um eine Grabstele herum bestattet. Auf jeder Seite der Stele werden die Lebensdaten des Verstorbenen mit einem Schild verewigt. Als Material für die Stelen, als auch die Grabsteine und die Einfassungen der Grabfelder wurde wiederum Travertinstein, eine Kalksteinart aus regionaler Herkunft, verwendet. Trotz des einheitlichen Gestaltungskonzepts ist jeder Stein und jede Stele ein künstlerisch gestaltetes Unikat. Diese sind genau so unterschiedlich, wie wir Menschen es sind.