Baubeginn direkt nach der Fasnet
Die Sanierung der Torhausfassade inklusive des Daches ist eine der Schwerpunktinvestitionen in diesem Jahr. Das Torhaus wurde um das Jahr 1200 gebaut und ist, laut Stadtarchivar Ludwig Henzler, zusammen mit dem Kirchturm der Stadtkirche St. Maria Magdalena das älteste Gebäude der historischen Oberstadt. Hieraus und auf Grund der herausgehobenen Wertigkeit als besonders erhaltenswertes Kulturdenkmal nach § 12 Denkmalschutzgesetz, ergibt sich eine besondere Verantwortung das stadtbildprägende Gebäude für nachfolgende Generationen zu erhalten. Die letzte grundlegende Sanierung liegt bereits 70 Jahre zurück und wurde Mitte der 1950-ziger Jahre durchgeführt.
Projektleiter Gottlieb Riedinger vom Verbandsbauamt hat sowohl in Bezug auf die verwendeten Baumaterialien für den Turm, den Zustand des Putzes als auch des Dachstuhles den Sachverstand von Fachunternehmen für seine Planung herangezogen. Fachlich und denkmalschutzrechtlich eng begleitet wird diese von Verbandsbaumeister Aldo Menean. In zwei Sitzungsrunden hat sich der Gemeinderat im vergangenen Jahr intensiv mit der Sanierungskonzeption befasst. Beim Torbogeninneren ist seit mehreren Jahren deutlich erkennbar, dass durch aufsteigende Salze der Putz stark geschädigt wurde. Hinzukommt, dass im Frühjahr vergangenen Jahres im Rahmen einer Notfallmaßnahme das Dach des Torhauses gesichert werden musste, damit niemand durchherunterfallende Dachziegel gefährdet wird. Von daher ist die Sanierung notwendig und dringlich.
In der ersten Sitzung im neuen Jahr wurden die Sanierungsarbeiten seitens des Gemeinderates vergeben. Die Gesamtkosten liegen bei 220.651,43 Euro. Hinzukommen noch die Baunebenkosten sowie Stundenlohnarbeiten. Dir Firma Schnell aus Fridingen hat in der vergangenen Woche den erweiterten Sockelbereich des Torbogens freigelegt. Diese bauvorbereitende Maßnahme ging erfreulich schnell. Die Tordurchfahrt musste lediglich zweieinhalb Tage gesperrt werden. Direkt nach der Fasnet wird das Torhaus eingerüstet. Bis Ende September werden die Sanierungsarbeiten abgeschlossen sein. Die relativ lange Bauzeit erklärt sich durch eine Vielzahl an anspruchsvollen Gewerken sowie der langen Trocknungszeit des neu anzubringenden Kalkputzes. So lange muss auch die Tordurchfahrt gesperrt bleiben.
Seit Jahren sind die Senkungen im Bereich der Tordurchfahrt ein Ärgernis. Schürfen haben bereits vor mehreren Jahren die Erkenntnis gebracht, dass der Unterbau der Tordurchfahrt als auch des Rathausvorplatzes aus heutiger Sicht nicht geeignet ist, um Lasten dauerhaft aufzunehmen. Deshalb muss der Unterbau sachgerecht neu aufgebaut werden. Provisorisch wurde die Tordurchfahrt instandgesetzt. Die Situation ist seitdem deutlich verbessert. Auf Sicht der kommenden Jahre, ist eine Generalsanierung aber zwingend geboten. Die Tordurchfahrt soll mit der Sanierung des Rathausvorplatzes angegangen werden. Ökonomisch sinnvoll ist es die Tordurchfahrt und den Rathausvorplatz gemeinsam auszuschreiben, aber baulich zeitversetzt abzuarbeiten. So ist die Oberstadt auch für die Feuerwehr und andere Rettungsdienste durchgängig erreichbar. Auch in Sachen Müllabfuhr wäre ein paralleles Bearbeiten beider Baustellen nicht machbar.