Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
In diesem Jahr hat sich die Welt von ihrer dunklen Seite gezeigt. Wir haben Bilder von Leid und Zerstörung gesehen, Bilder von Hass und Gewalt, von Irrungen und Wirrungen auf der Ebene der Bundespolitik oder von Sorgen um die ökonomische Zukunftsfähigkeit unseres schönen Landes. Wir wissen, wie viel diese krisenbehaftete Zeit uns allen abverlangt, aber unsere Großherzigkeit im Umgang miteinander kann uns niemand nehmen. Ein freundliches Wort, eine kleine Geste der Aufmerksamkeit, Verständnis für andere, Offenheit gegenüber Fremden: wir alle können mithelfen, das Leben für unsere Mitmenschen ein wenig heller zu machen.
An Weihnachten feiern wir Christen die Ankunft des Kindes, das Hoffnung bringt in eine düstere Gegenwart. Und auch viele Nichtchristen feiern mit und lassen sich berühren von den Verheißungen der Weihnachtsgeschichte: Wärme und Schutz, Nähe und Eintracht, Zuversicht und Frieden.
Wir alle haben Sehnsucht nach einer friedlicheren und mitmenschlicheren Welt. Wir alle sehnen uns nach Klarheit. Es ist im Vorfeld der Bundestagswahlen berechtigt, von den politisch Verantwortlichen zu erwarten, dass sie um den richtigen Weg ringen, aber auch, dass sie Antworten geben, die uns als Land weiterhelfen. Wir als Bürgerinnen und Bürger dürfen erwarten, dass Demokraten zusammenarbeiten, wo es um das gemeinsame Ganze geht. Viele haben das in den vergangenen Jahren vermisst. Manche wenden sich ab, andere schimpfen auf alles und jeden.
Aber wenn es anstrengend wird in der Demokratie, dann gibt es bessere Ratgeber als Wut und Verachtung. Auch bessere als diejenigen, die so tun, als gäbe es immer die eine einfache Antwort auf die komplexen Fragen der Zukunft. Zu den guten Ratgebern gehören Mut und Miteinander. Weiter kommen wir immer nur gemeinsam, und nicht, wenn jeder sich in seine Lebenswelt zurückzieht. Lernen wir alle wieder mehr zuzuhören, rüsten wir verbal ab und versuchen wir weniger Recht haben zu müssen. Versuchen wir alle weniger in schwarz-weiß zu denken und auch mal gelassen zu bleiben. Entwickeln wir wieder mehr Respekt vor dem anderen, genauso wie Respekt vor dem jeweils anderen Argument. Das ist das Wesen unserer Demokratie. Das sollten wir pflegen. Im Alltag, in der Familie, mit Freunden, im Ehrenamt und im Beruf. Wir brauchen Menschen, die sich einbringen und die daran arbeiten, dass morgen das besser wird, was heute noch nicht gut ist. Wir brauchen Menschen, die mitmachen und Mut machen. Wir sind dankbar, dass es in unserer schönen kleinen Stadt so viele Menschen gibt, die anpacken und unsere kleine Welt in Mühlheim und Stetten ein Stück heller machen.
Wir wünschen Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest. Ein Weihnachten, an dem Sie für einen Moment Abstand gewinnen können zu dem, was Sie in diesem Jahr erschreckt, geängstigt oder aufgewühlt hat. Ein Weihnachten, an dem Sie sich freuen können über Begegnungen, das Zusammensein mit der Familie und über die Ruhe nach einem anstrengenden Jahr. Wir wünschen Ihnen ein glückliches neues Jahr mit Frieden, Wohlergehen und Gottes Segen.
Ihre
Jörg Kaltenbach Emil Buschle
Bürgermeister Ortsvorsteher