Seit November vergangenen Jahres ist Polizeihauptkommissar Stefan Ebinger Leiter des Mühlheimer Polizeipostens. In der vergangenen Woche stellte er sich dem Gemeinderat vor und erstattete seinen ersten Bericht über die Kriminalitäts- und Unfallstatistik im vergangenen Jahr.

 

Die Anzahl der Delikte ist von 73 Straftaten im Jahr 2022 auf 82 Delikte im vergangenen Jahr angestiegen.  Sie liegt damit wieder in der normalen Schwankungsbreite von jährlich 80 bis 100 Straftaten. Der Anstieg der Delikte ist nicht besorgniserregend und ist nach wie vor am unteren Ende der langjährigen Erfahrungswerte. Die Häufigkeitszahl, also die Anzahl der Straftaten je 100.000 Einwohner, lag in unserer Stadt im vergangenen Jahr bei 2.261. Im Landkreis lag die Häufigkeitszahl beim 4.581 und deutschlandweit bei 7.042. Die Wahrscheinlichkeit Opfer von Kriminalität zu werden, ist somit in unserer Stadt weniger als ein Drittel von der Wahrscheinlichkeit wie im Durchschnitt der Bundesrepublik Deutschland. Die Aufklärungsquote ist leicht von 64,4 % aus dem Jahr 2022 auf 64,6 % im vergangenen Jahr angestiegen.

 

In Mühlheim gibt es keinen Kriminalitätsschwerpunkt und keine Tendenzen, die auf die Entstehung eines solchen hindeuten. In unserer Region im Allgemeinen und in Mühlheim im Besonderen lebt es sich im Quervergleich nach wie vor besonders sicher. So wurde im Jahr 2023 beispielsweise ein Wohnungseinbruch begangen. In den vier Jahren zuvor kein einziger. Die Anzahl an Verkehrsunfällen liegt mit 31 (ohne Kleinstunfälle) auf einem durchschnittlichen Niveau. Üblich sind im Quervergleich 30 bis 35 Unfallvorgänge. Erfreulich ist, dass im vergangenen Jahr kein Verkehrsunfall mit Todesfolge und auch kein Unfall registriert werden musste, bei dem ein Mensch schwer verletzt worden ist.

 

Auch, wenn es objektiv gesehen in unserer Stadt sehr wenig an krimineller Bedrohung zu verzeichnen ist, deckt sich dies nicht immer mit dem subjektiven Sicherheitsempfinden der Bevölkerung. Sowohl an die Verwaltung als auch den Gemeinderat wurde vielfach der Wunsch herangetragen die Straßenbeleuchtung von sonntags bis donnerstags länger als 23 Uhr an zu lassen. Im Zuge der Energiekrise nach dem russischen Überfall auf die Ukraine, hat der Gemeinderat diese Energieeinsparmaßnahme beschlossen. Am Freitag und Samstag leuchten alle Straßenlaternen bis um 0:30 Uhr. Dies wird so beibehalten. An den anderen Tagen leuchten die Straßenlampen ab sofort bis 24 Uhr und somit eine Stunde länger als bisher. Hierdurch entsteht ein zusätzlicher Stromverbrauch von rund 8.700 Kilowattstunden. Für den städtischen Haushalt sind dies ca. 2.600 Euro oder je Bürger etwa 73 Ct. im Jahr an Mehrkosten für dieses Mehr an Sicherheit.