Abwasserzweckverband Donautal-Heuberg erhält Landeszuschuss in Höhe von 2,6 Millionen Euro für innovatives Verfahren

 

Die Entscheidung der Verbandsversammlung des Abwasserzweckverbandes für das innovative Verfahren der Abwasserbehandlung mittels Pulveraktivkohle und anschließender Ultrafiltration war mutig. Schließlich handelt es sich um Pionierarbeit, da es sich um eine neue Technik im Bereich der Abwasserbehandlung handelt. Im Bereich der Wasserversorgung ist diese etabliert. Dieser Mut Neuland zu betreten wird belohnt:  das Land Baden-Württemberg fördert das Vorhaben des Abwasserzweckverbandes Donautal-Heuberg zur Einführung einer vierten Reinigungsstufe mit rund 2,6 Millionen Euro. Die Gesamtkosten liegen bei rund 4,2 Millionen Euro.

 

Damit können künftig Spurenstoffe wie Rückstände von Arznei- und Pflanzenschutzmitteln sowie Bakterien, Viren und sonstige Keime und auch der Pflanzennährstoff Phosphor weitgehend aus dem Abwasser beseitigt werden. Durch diese Verfahrenstechnik wird ein nahezu keimfreier Ablauf des Abwassers zur Donau erzielt. „Die Kläranlage in Mühlheim wird mit dieser innovativen Verfahrenstechnik zur Pionieranlage. Die beteiligten Kommunen investieren damit konsequent in eine nachhaltige und zukunftsorientierte Abwasserbehandlung“, sagte Regierungspräsident Carsten Gabbert.

 

Eng begleitet wird das Großprojekt vom Leiter des Wasserwirtschaftsamtes des Landratsamtes, Jürgen Fromm. Für die Planung zeichnen sich die Planungsgemeinschaft Dreher+Stetter Ingenieurgesellschaft sowie BIT Ingenieure verantwortlich. Nach dem Bewilligen des Zuschussantrags werden diese die Ausführungsplanung erstellen und die Ausschreibung vorbereiten. Die Vergabe wird die neu konstituierte Verbandsversammlung voraussichtlich noch in diesem Jahr vornehmen. Baubeginn soll im Laufe der ersten Hälfte des kommenden Jahres sein. Den Zuschussantrag hat Verbandskämmerer Gebhard Läufer im Auftrag der Verbandsversammlung gestellt.

 

Die Verbandskläranlage in Mühlheim reinigt das Abwasser der Kommunen Mühlheim, Mahlstetten, Kolbingen und Böttingen. Durch die Erweiterung der Kläranlage mit einer vierten Reinigungsstufe soll die Gewässerqualität der Donau in Bezug auf Phosphor, Spurenstoffe und der mikrobiologischen Belastung deutlich verbessert werden. Die Spurenstoffelimination soll gewährleisten, dass z.B. Arzneimittelreste eliminiert werden. Durch die erweiterte Phosphor-Elimination soll der Nährstoffeintrag und damit die Gefahr von Fischsterben vermindert werden.

 

Durch die Ultrafiltration wird die mikrobiologische Belastung von antibiotikaresistenten Keimen deutlich reduziert. Im Bereich der Hygienisierung des Abwassers werden die Anforderungen der höchsten Güteklasse der EU-Badegewässerrichtlinie erreicht.