Rund siebzig Bürgerinnen und Bürger nutzen das Angebot in der vergangenen Woche im Katholischen Gemeindehaus, um sich aus erster Hand über die Kommunale Wärmeplanung zu informieren. Marc-André Claus vom Ingenieurbüro ebök aus Tübingen stellte den Entwurf des Kommunalen Wärmeplans vor. Klaus Hoppe von der badenova erläuterte die Herausforderungen und Chancen des bestehenden Nahwärmenetzes in der Vorstadt und mögliche Perspektiven im Stadtgebiet. Alexander Spreitzer von der Klimaschutz- und Energieagentur Schwarzwald-Baar-Heuberg stellte Fördermöglichkeiten für die Sanierung einer Immobilie oder eines Heizungstauschs sowie Beratungsleistungen seitens der Klimaschutz- und Energieagentur vor.

 

Der Klimawandel mit all seinen Herausforderungen wird eines der, wenn nicht das bestimmende politische Thema für die kommenden Jahre und Jahrzehnte sein. Es ist ein Schwerpunktthema des Gemeinde- und Ortschaftsrates in den vergangenen Jahren und wird es in den kommenden mindestens 20 Jahren auch bleiben“, so Bürgermeister Jörg Kaltenbach in seiner Begrüßung. Durch die Projekte Solarpark, Fokusberatung Klimaschutz und Erstellung einer CO²- und Energiebilanz ist die Stadt Mühlheim auf dem richtigen Weg. Zielsetzung ist es bis 2040 CO² neutral zu sein. Der Begriff Kommunale Wärmeplanung hat durch das Gebäudeenergiegesetz des Bundeswirtschaftsministeriums enorm an Bedeutung gewonnen. Große Kreisstädte und Stadtkreise waren verpflichtet, bis zum 31.12.2023 einen kommunalen Wärmeplan aufzustellen. Für alle anderen Kommunen war es bisher freiwillig einen kommunalen Wärmeplan zu erstellen. Jetzt müssen alle Kommunen bis 30.06.2028 ein Planwerk erstellt haben. Die Stadt Mühlheim hat sich bereits Mitte 2022 auf freiwilliger Basis mit den Gemeinden Wurmlingen, Seitingen-Oberflacht und Rietheim-Weilheim auf den Weg gemacht eine kommunale Wärmeplanung für jede einzelne Kommune zu erarbeiten. Dank eines 80-prozentigen Zuschuss seitens des Bundes, beträgt der Anteil der Stadt rund 7.730 Euro. Bei der Kommunalen Wärmeplanung geht es darum eine Strategie hin zu einer klimaneutralen Wärmeversorgung zu erarbeiten.

 

Die kommunale Wärmeplanung stellt eine strategische Planungs- und Entscheidungsgrundlage für die Stadt, die Bürgerschaft, das Gewerbe und die Industrie dar. Da die Eignungsgebiete des kommunalen Wärmeplans nicht vor dem 30.06.2028 separat beschlossen werden, ergeben sich daraus für die Bürgerschaft und die Unternehmen kurzfristig keine zusätzlichen Verpflichtungen. Die kommunale Wärmeplanung ist aufgebaut aus den Punkten Bestandsanalyse, Potenzialanalyse, Zielszenario 2030 und 2040 sowie einer Wärmewendestrategie mit Maßnahmenkatalog.

 

Der kommunale Wärmeplan ermittelte die Wohngebäude als Verbrauchsschwerpunkte. Der Wärmebedarf wird derzeit zum größten Teil aus den fossilen Energieträgern Heizöl und Erdgas gedeckt. Die meiste Energie wird für die Heizwärme und Trinkwarmwasser benötigt. Aktuell wird 28 % des Wärmebedarfs aus erneuerbaren Energien oder Wärmenetzen gedeckt. Aus der Bestands- und Potentialanalyse sowie in Abstimmung mit der Stadtverwaltung und der badenova, wurden potenzielle Eignungsgebiete für den Aufbau oder die Verdichtung und Erweiterung von Wärmenetzen sowie geeignete Gebiete für den Einsatz effizienter Wärmepumpen abgestimmt. In der Oberstadt wird deshalb die Entwicklung eines neues Wärmenetzes geprüft. Der Ortsteil Stetten wurde aufgrund der Grundstücksgrößen und Abständen zwischen den Grundstücken als Vorranggebiet für effiziente Wärmepumpen ermittelt. Durch Hinweise seitens des Ortschaftsrats und der Bürgerschaft wird auch hier die Sinnhaftigkeit der Entwicklung eines neuen Wärmenetzes geprüft.  Das bestehende Nahwärmenetz in der Vorstadt wird auf Nachverdichtung untersucht. Ebenso wird die Erweiterung  des Wärmenetzes in Zusammenarbeit mit dem Sägewerk Maurer geprüft. Das alles stellen mögliche perspektivische Entwicklungen dar, welche durch die Transformationsplanung der badenova im Jahr 2025 untersucht wird.

 

Bei aktuellen Fragen zum Anschluss an das bestehende Fernwärmenetz wenden Sie sich bitte an:

badenova WÄRMEPLUS GmbH & Co. KG

Tullastraße 61

79108 Freiburg

Telefon 0761 279-7777

Telefax 0761 279-7778

waerme@badenova.de

Telefon 0761 279-7777

 

Die Klimaschutz- und Energieagentur Schwarzwald-Baar-Heuberg bietet kostenfreie und kostengünstige Beratungsleistungen wie bspw. der Heizungseignungscheck, Heizcheck oder Solarcheck an. Bei Fragen zu Fördermöglichkeiten oder Beratungsleistungen der Klimaschutz- und Energieagentur steht Ihnen Herr Spreitzer (0771/9226942-2 bzw. a.spreitzer@ea-sbh.de) zur Verfügung.

 

Die Präsentation der Referenten finden Sie hier als pdf:

 

Marc-André Claus, Ingenierubüro ebök GmbH:

2024 04 22 öffentliche Vorstellung KWP Mühlheim a d Donau

 

Klaus Hoppe Geschäftsentwickler, badenova WÄRMEPLUS:

24-04-22 Transformation Wärmenetz Mühlheim a.d. D.-1

 

Alexander Spreitzer, Klimaschutz- und Energieagentur Region Schwarzwald-Baar-Heuberg gGmbH:

240422 KWP Mühlheim-1