Der Weg war lang und mühsam, aber letztlich erfolgreich. Die Freude war bei allen Beteiligten groß, dass rund sechs Jahre nach dem Projektstart mit den Erschließungsarbeiten für das Neubaugebiet „Mühlenösch-Erweiterung“ inklusive des neuen Kreisverkehrs auf Höhe des Römerwegs begonnen werden konnte. Die Tiefbauarbeiten wurden an die Firmen Gebr. Stumpp GmbH aus Balingen und die Firma Heinrich Rack Rohrleitungsbau aus Renquishausen vergeben. Der Kreisverkehr soll vor den Weihnachtsfeiertagen fertig sein. Die Erschließung des Neubaugebiets bis Ende kommenden Jahres.

 

 

Der Gemeinderat und zahlreiche Projektpartner freuten sich gemeinsam beim Spatenstich über den Baubeginn (von links): Bundestagsabgeordnete Maria-Lena Weiss, Arne Stumpp als geschäftsführender Gesellschafter Gebrüder Stumpp Straßenbau, Bauleiterin Denise Honer vom Ingenieurbüro Breinlinger, Johanna Melber vom Vermessungsbüro Frank Braun, Geschäftsführer Felix Boenigk von der Kommunalentwicklung, Projektleiterin Vanessa Oehler von der Kommunalentwicklung, Bürgermeister Jörg Kaltenbach sowie Henner Lamm vom Büro KommunalPlan.

 

Die erstmalige Zusammenarbeit des Gemeinderates mit der LBBW Immobilien Kommunalentwicklung (KE) zur Entwicklung eines Neubaugebiets erwies sich als eine sehr glückliche Entscheidung. Der städtebauliche Vertrag beinhaltet insbesondere die Durchführung des Grunderwerbs, die Bodenordnung und die Erschließungsmaßnahmen. Das 7,7 Millionen-Projekt kann durch diese Art der Aufstellung ohne finanzielle Vorleistung für den städtischen Haushalt gemanagt werden. Über die Veräußerungserlöse werden diese Vorleistungen seitens der KE wieder eingespielt.

 

Das vom Gemeinderat in Zusammenarbeit mit der KE erarbeitete Entwicklungskonzept für das rund 7,1 ha große Baugebiet sieht 84 Wohnbauplätze, davon 76 Bauplätze für Einfamilienhäuser sowie 8 Bauplätze für Geschosswohnungsbau vor. 44 Bauplätze für Einfamilienhäuser werden seitens des Gemeinderates vergeben. 33 Grundstücke werden an die bisherigen Eigentümer im Rahmen der Umlegung zugeteilt. Zudem kann die Stadt acht Mehrfamilienhausgrundstücke mit jeweils sechs Einheiten vermarkten. Die Richtlinien für die Bauplatzvergabe werden in der nächsten Gemeinderatssitzung am 17. Oktober öffentlich beraten. Voraussichtlich in der Novembersitzung werden auch die Bauplatzverkaufspreise seitens des Gemeinderates festgelegt. Anschließend kann das offizielle Bewerbungsverfahren starten. Aktuell liegen der Verwaltung 150 Interessenten für Bauplätze vor.  Diese werden dann alle nochmals angeschrieben und auf das förmliche Bewerbungsverfahren hingewiesen, sobald diese absehbar gestartet werden kann. Erstmals soll die Bauplatzvergabe rein digital über eine entsprechende Onlineplattform vorbereitet werden. Die Entscheidung über die Vergabe an die einzelnen Bewerber verbleibt natürlich beim Gemeinderat.

 

Wie bekannt, war das Umlegungsverfahren extrem mühsam und belastend insbesondere für den Umlegungsausschuss, die Stadtverwaltung und die KE. Letztlich ist entscheidend, dass man im Spannungsfeld zwischen Individualinteressen auf der einen Seite sowie den Gesichtspunkten der Gerechtigkeit (Gleichbehandlung) und Gemeinwohlaspekten auf der anderen Seite Lösungen gefunden hat. Deshalb sollte sich der Blick ab jetzt ausschließlich nach vorne richten. Der Standort Mühlheim im Allgemeinen und das neue Baugebiet im Besonderen sind sehr attraktiv. Deshalb ist das schwierige Umfeld mit hohen Baukosten und Zinsen in dem wir uns mittlerweile bewegen nicht förderlich, aber auch kein Grund zum Wehklagen.

 

Zahlreiche junge Familien können sich in den kommenden Jahren ihren persönlichen Lebenstraum von den eigenen vier Wänden in unserer Stadt erfüllen. Darüber hinaus ist das Neubaugebiet ein starkes Zeichen, dass auch in den aktuell schwierigen Zeiten mit vielen negativen Nachrichten kraftvoll und mit Zuversicht an der Weiterentwicklung unserer Stadt seitens des Gemeinderates gearbeitet wird.