Denkt man an das Stettener Tal, so kommen einem am ehesten das Naturschutzgebiet (NSG „Stettener Halde“) mit seinem langen Streifen Wacholderheide und das Schuppengebiet im oberen Teil in den Sinn. Der südostexponierte Hang gegenüber der Heide fällt nicht weiter auf, ist aber vor allem in der oberen Hälfte des Tals ein wichtiger Teil des Biotopkomplexes: Baumgruppen Heckenzüge, Feldgehölze, Wiesenstreifen und magere artenreiche Weiden finden sich hier.
Zwischen dem NSG und diesem vielfältigen Gegenhang gibt es einen intensiven Austausch der mobilen Tierarten – Vögel, Heuschrecken, Tagfalter. Jeder pickt sich aus dem Angebot an Lebensräumen heraus, was im Jahresverlauf gebraucht wird, z.B. Nist- und Brutplätze, Nahrungsflächen. Pflegemaßnahmen zur Offenhaltung haben hier noch nie stattgefunden, und so wächst dieser südostexponierte Hangbereich allmählich zu. Schlehengebüsche haben sich breit gemacht, die Hecken werden höher und ausgedehnter und immer größere Baumgruppen führen zu mehr Beschattung. Dadurch gehen sowohl landschaftlicher Reiz als auch Artenvielfalt verloren.
Aus diesem Grund haben Landschaftserhaltungsverband (LEV) und Regierungspräsidium Gehölzpflegemaßnahmen vorbereitet und abgestimmt, die ab Oktober beginnen können. Dabei werden Hecken auf den Stock gesetzt, Fichten und Laubbäume ausgedünnt und die Verbuschung reduziert; damit im kommenden Jahr Vegetation, Tierwelt und Weidetiere profitieren.
Für nähere Auskünfte:
Joachim Genser, Referat Naturschutz und Landschaftspflege im Regierungspräsidium Freiburg, Tel.: 0761/208-4227
Thomas Stehle, LEV Tuttlingen, 07461/926-9155