Zusammen mit Landrat Stefan Bär haben sich die Bürgermeister/innen und Ortsvorsteher/innen aus dem Landkreis Tuttlingen in Vorarlberg über kommunalrelevante Themen erkundigt und ausgetauscht.

Hierbei besuchte die Tuttlinger Delegation den Gemeindebund Vorarlberg. Neben dem Thema der Digitalisierung der Verwaltung fand ein reger Gedankenaustausch mit dem Vizepräsidenten des Gemeindebunds Vorarlberg Dr. Paul Sutterlüty sowie des Geschäftsführers des Verbands Dr. Günter Meusburger statt. Die Kommunen in Vorarlberg sind von ihrer Größe und Struktur mit den Gemeinden im Landkreis Tuttlingen vergleichbar. Auch in Vorarlberg gibt es eine Vielzahl kleiner selbständigen Gemeinden, die sich für die Erfüllung verschiedenster Aufgaben in sehr unterschiedlichen Kombinationen zu Verbünden zusammengeschlossen haben.

Es hat sich in der Diskussion gezeigt, dass auch die derzeitigen Themen oft identisch sind, von der Unterbringung und Integration der Flüchtlinge, über bezahlbaren Wohnraum bis hin zum Breitbandausbau. Fast neidvoll musste die Tuttlinger Delegation feststellen, dass man in Vorarlberg bei der Digitalisierung von Verwaltungsleistungen weit voraus ist. Dies hängt sicherlich auch mit der Kooperation vor Ort und den vielen regionalen Lösungen zusammen.
Bei der Besichtigung des Pumpspeicherkraftwerks Lünerseewerk bei er Illwerke-vkw konnte man sich davon überzeugen, wie das europäische Stromnetz sowie die Stromversorgung Süddeutschlands aus der Wasserkraft in Vorarlberg funktionieren.

In ihrem „Stresstest“ haben die vier großen Übertragungsnetzbetreiber eine klare Aussage getroffen: Sie rechnen nicht mit einem großflächigen Stromausfall (Blackout) in Deutschland. Das gilt auch unter der Annahme, dass Deutschland nach wie vor große Strommengen nach Frankreich exportiert, weil dort viele Kernkraftwerke stillstehen. Was die Netzbetreiber jedoch nicht ausschließen können, sind kurze Zeiten, in denen die Stromerzeugung die Nachfrage nicht decken kann. In diesem Fall würden sie einen Mechanismus für gezielte Stromabschaltungen in Gang setzen – geplant, angekündigt, zeitlich begrenzt und im Wechsel zwischen verschiedenen Regionen. Das ist ein schon vor Jahren konzipiertes und in Übungen immer wieder durchgespieltes Verfahren, das nichts mit Blackouts zu tun hat.

Wie gut und sicher der Netzbetrieb europaweit organisiert ist und wie gut die Netzbetreiber auch auf kritische Situationen im Stromnetz vorbereitet sind, zeigt ein ausgezeichnetes Video der illwerke vkw AG:


50 Hz – Wie wir einen Blackout vermeiden – YouTube

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Ein sehr nachhaltiges und innovatives Modell einer Bauweise mit Lehm konnte die Delegation aus Tuttlingen dann bei einer Exkursion mit einem theoretischen und praktischen Einblick über den Prozess des Stampflehmbaus in Schlins kennenlernen.

Der Abschluss bildete dann ein Besuch im Bregenzer Wald in Hittisau, wo man zum einen den neuen Schulcampus in Holzbauweise besichtigte und sich mit Themen der dortigen Energieregion, einem regionalen Gewerbegebiet und dem Naturpark Nagelfluhkette beschäftigte.

Eine Informationsfahrt die viele neue Eindrücke und Ideen gebracht hat, die aber auch den Austausch unter den Bürgermeister/innen im Landkreis gefördert hat.