Das Klima zu schützen und die Schöpfung zu bewahren, ist die große historische Aufgabe unserer Generation. Im Hinblick auf die aktuelle Energiekrise, hat die Versorgungssicherheit mit bezahlbarer Energie eine riesige Bedeutung bekommen. Beide Zielsetzungen vereinigt der in der vergangenen Woche einstimmig vom Gemeinde- und Ortschaftsrat beschlossene Solarpark auf den inneren Allmendflächen in Stetten. Auf 9,10 ha Fläche werden zukünftig 11 Millionen Kwh Strom erzeugt. Dies entspricht dem Verbrauch von 3.200 Vier- Personenhaushalten und spart 7.100 Tonnen CO² ein.  Die Voraussetzungen für den Park sind weitgehend ideal: es werden keine Schutzgebiete tangiert, die Topographie ist sehr gut, es gibt keine raumplanerische Einschränkungen, die Einsehbarkeit ist minimal und es handelt sich um so genannte benachteiligte landwirtschaftliche Flächen. Zudem gibt es mit der Stadt genau einen Eigentümer.

 

(auf den inneren Allmendflächen in Stetten entsteht in Partnerschaft mit der EnBW ein Solarpark)

 

Um kraftvoll auch im stadteigenen Gebäudebestand Energie zu erzeugen, haben beide Gremien zudem beschlossen, dass im kommenden Jahr große Photovoltaikanlagen auf dem Hochbehälter am Kitzenbühl, der Realschule und dem kommunalen Kindergarten in Stetten installiert werden. Das Investitionsvolumen dieser drei Photovoltaikanlagen inkl. Speicher beträgt 214.000 €. Die installierte Leistung beträgt 159 kWp. Jährlich können damit insgesamt 78 Tonnen CO² eingespart werden.

 

Der Solarpark wird unter der Federführung und in enger Partnerschaft mit der ENBW Solar GmbH, Stuttgart, entwickelt und umgesetzt. Die Bevölkerung, Unternehmen oder die Stadt selbst können sich mit bis zu 49 % an dem neuen Solarpark langfristig beteiligen. Die genauen Konditionen werden nach Vorliegen der Ausschreibungsergebnisse kalkuliert und zunächst exklusiv den Menschen in unserer Stadt angeboten. Dem Gemeinde- und Ortschaftsrat ist gerade diese Beteiligungsmöglichkeit seitens der Bevölkerung sehr wichtig.

 

In die Umsetzung des Solarparks soll schnell eingestiegen werden. Bereits in der nächsten Sitzung soll der Aufstellungsbeschluss für das notwendige Bebauungsplanverfahren getroffen werden. Im Vorfeld der Entscheidung über den Bau des Solarparks, fanden intensive Gespräche mit den betroffenen Landwirten statt. Es wurde ein Lösungsansatz gefunden, den alle Landwirte bereit sind mitzugehen. Grundsätzlich haben alle Unternehmen Interesse an einer Bewirtschaftung des zukünftigen Solarparks. Seitens der EnBW wurde zugesagt, dass die örtlichen Betriebe hierauf das Erstzugriffsrecht haben werden. Faktisch sind damit unsere Landwirte zu Projektpartnern geworden. Alle sind über Ihren Schatten gesprungen und haben dem Allgemeinwohl ihre verständlichen persönlichen Interessen untergeordnet. Obmann Armin Buschle gebührt stellvertretend für alle seine Landwirtskollegen hierfür ein besonderer Dank

Aktuell werden bereits ca. 2,4 Millionen Kilowattstunden durch die bereits installierten 187 Photovoltaikanlagen erzeugt. Der Bedarf der privaten Haushalte beträgt ca. 4,5 Millionen Kilowattstunden mit stark steigender Tendenz im Hinblick auf den Umstieg auf E-Mobilität und den stark zunehmenden Einsatz von Wärmepumpen. Der Bedarf unserer Unternehmen liegt bei ca. 11,8 Millionen Kilowattstunden. Die Freiflächenphotovoltaikanlage würde zusammen mit dem Bestand ca. 13,4 Millionen Kilowattstunden regenerativer Energie erzeugen. Der Gesamtbedarf inkl. Straßenbeleuchtung und Landwirtschaft zusammen mit dem Gewerbe und den privaten Haushalten beträgt ca. 16,5 Millionen Kilowattstunden. Folglich wird nach dem heutigen Bedarf ca. 81 % des Gesamtenergiebedarfs an Strom in unserer Stadt regenerativ erzeugt werden.