Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

der russische Angriffskrieg auf die Ukraine löst Fassungslosigkeit und Entsetzen in der ganzen Welt aus. Dass mitten in Europa ein Krieg tobt, war vor wenigen Wochen noch unvorstellbar. Inzwischen sind mindestens 1,7 Millionen Menschen aus der Ukraine auf der Flucht vor den russischen Aggressoren. Es werden täglich mehr Menschen, die ihre Heimat verlassen müssen, um ihre Kinder, die Großelterngeneration und sich selbst zu retten.

Sehr viele Menschen auch aus unserer Stadt möchten den Flüchtenden helfen.  Die Solidarität mit der Ukraine und ihren Menschen ist groß. Am besten eignen sich Geldspenden an seriöse Hilfsorganisationen. Diese haben die notwendigen Kontakte und Erfahrungen, um die Spenden sinnvoll einzusetzen, zu verwalten und Spendenbescheinigungen auszustellen. Sachspenden können ebenfalls eine wertvolle Hilfe sein, sofern sie an eine seriöse Hilfsorganisation im Falle einer konkreten Aufforderung geleistet werden. Auch hier vor Ort in Mühlheim und Stetten wird es Bedarf für Sachspenden geben. Die Stadtverwaltung wird hierzu gezielt aufrufen, sobald Menschen aus der Ukraine bei uns ankommen und unsere Hilfe in Form von Sachspenden benötigen. Aktuell kann den geflüchteten Menschen am schnellsten und besten durch Geldspenden geholfen werden.

Wir allen wissen noch nicht, wann genau wie viele Menschen aus der Ukraine bei uns wohnen werden. Diese Menschen haben Furchtbares durchmachen müssen. Es ist unsere persönliche moralische Verpflichtung diesen Menschen zu helfen. Das wichtigste zu Beginn ist eine sichere Bleibe. Die Stadtverwaltung hat bereits erste Wohnungsangebote aus der Bevölkerung erhalten. Hierfür ein großes Dankeschön. Wir brauchen noch mehr Wohnraum. Wer eine freie Wohnung oder ein leerstehendes Haus hat, setzt sich bitte mit der Stadtverwaltung unter Tel: 07463-99400 oder per E-Mail: info@muehlheim-donau.de in Verbindung. Seitens des Landkreises und der Stadt Tuttlingen wird dieser Tage eine zentrale Hilfeeinrichtung für die ankommenden Menschen in den Räumlichkeiten der Kreisimpfstation beim Tuttlinger Bahnhof eingerichtet. Diese wird den Namen „Gast“ tragen. Die Stadtverwaltung wird das direkte Bindeglied zwischen den Hilfsangeboten unseren Mitbürgerinnen und Mitbürgern und dieser zentralen Koordinierungsstelle sein.

In unserer Stadt wohnt bisher niemand mit ukrainischer Abstammung. Wer ukrainisch oder russisch sprechen kann und bei Behörden- und anderen Gesprächen unterstützen möchte, ist herzlich eingeladen sich bei der Stadtverwaltung zu melden. Dies gilt auch für alle Mitbürgerinnen und Mitbürger, die über diese speziellen Sprachkenntnisse nicht verfügen, aber mit Empathie und Zeit den neu ankommenden Menschen helfen möchten Fuß zu fassen oder das Erlebte zu verarbeiten.

Wir danken allen, die den geflüchteten Menschen aus der Ukraine mit Mitmenschlichkeit und offenen Herzen begegnen. Ganz besonders danken wir allen, die bereit sind konkrete Hilfe zu leisten. Frieden ist unser größter Wunsch und Solidarität derzeit, aber auch generell, eine der vornehmsten Gesten gelebter Mitmenschlichkeit.

Für den Gemeinde- und Ortschaftsrat

Jörg Kaltenbach, Bürgermeister

Emil Buschle, Ortsvorsteher

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