Die Sanierung des Wasserhochbehälters Ettenberg und damit die Neustrukturierung der Wasserversorgung sind abgeschlossen
Die Sanierung des 1992 errichteten Hochbehälters Ettenberg ist erfolgreich abgeschlossen. Die erste Kammer wurde Ende Oktober vergangenen Jahres nach erfolgter Sanierung wieder in Betrieb genommen. Mit der Sanierung der zweiten Kammer hat die Firma Orth & Schöpflin GmbH aus Waldshut-Tiengen Mitte November begonnen. Anfang kommender Woche wird die sanierte zweite Kammer gereinigt, desinfiziert und in Teilen gefüllt. Anschließend wird eine Wasserprobe entnommen. Sofern diese ein unproblematisches Ergebnis erbringt, darf die Kammer in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt ab voraussichtlich Ende kommender Woche wieder vollständig gefüllt werden.
Planer und Bauleiter Thomas Gierth, IMS Ingenieure, Wassermeister Rene Kantwerk und Denis Gantert von der bauausführenden Firma Orth & Schöpflin freuen sich über die gelungene Sanierung (von links)
Der Hauptumfang der Sanierungsarbeiten beim Hochbehälter Ettenberg lag im Bodenbereich der beiden Kammern. Beim Anbohren des Fliesenbelags wurde festgestellt, dass sich unter den Fliesen unter Spannung stehendes Wasser befindet. Der Estrich unter den Fliesen war außerordentlich porös und speicherte Wasser. Dieses unter den Fliesen sich befindende Wasser bot einen potentiellen Nährboden für bakterielle Verunreinigungen. Weitere Sanierungsbedarfe ergaben sich an den Wänden, Stützen und Deckenflächen in Bezug auf das Entfernen der gesättigten Putze und dem Anbringen einer neuen Beschichtung. Ein rein mineralischer Zementputz wurde in der Kammer aufgetragen. Dieser wurde speziell für die besonderen Anforderungen der Wasserversorgung entwickelt und zugelassen. Die Arbeiten waren sehr aufwändig, da beide Kammern des Hochbehälters in den Rohbauzustand zurückversetzt werden mussten. Erfreulicherweise ist die Betonfestigkeit überdurchschnittlich hoch und die Bewehrung war nicht in Gefahr zu korrodieren.
Wie die gesamte Neustrukturierung der Wasserversorgung, hat das Büro IMS Ingenieure GmbH, Hechingen, die aktuelle Sanierung geplant und ausgeschrieben. Erfreulicherweise können bei einer Vergabesumme von 125.618,75 € (netto) rund 20.000 Euro gegenüber der Kostenschätzung eingespart werden. Derzeit wird die Schlussrechnung erstellt. Es zeichnen sich weitere Einsparungen gegenüber der Vergabesumme ab.
Mit dieser Maßnahme ist die Neustrukturierung der aus den 1960´ger Jahren stammenden Wasserversorgung mit insgesamt rund 3,4 Mio. Euro Investitionssumme, davon 1,4 Mio. Euro an Zuschussmitteln seitens des Landes, abgeschlossen. Das Gesundheitsamt des Landratsamtes Tuttlingen hat im Herbst vergangenen Jahres einen umfassenden Bericht zur Trinkwasserversorgung in unserem Landkreis erarbeitet. Insgesamt haben die 35 Kommunen in unserem Landkreis in der vergangenen Dekade gut 15 Millionen Euro in die Trinkwasserversorgungsanlagen investiert. Mühlheim alleine rund 3,35 Millionen Euro. Trotz der im Quervergleich mit Abstand größten Investitionen, hat unsere Stadt die drittniedrigsten Trinkwasserpreise im Quervergleich mit den anderen Kreiskommunen. Auch im laufenden Jahr können die Gebühren stabil bleiben und müssen nicht erhöht werden. Mit diesen Großinvestitionen ist die städtische Wasserversorgung für den fortschreitenden Klimawandel gerüstet. Neben einem Höchstmaß an Versorgungssicherheit kann auch eine sehr hohe Wasserqualität garantiert werden.