Rathaussanierung im Jahr 2022 – konstruktiver Austausch über Gestaltung und Notwendigkeit Balustraden

 

Im Hinblick auf die aktuelle Coronasituation, ist der Umzug der Verwaltung in die beengten Räume des Barocksaals sowie des Erdgeschosses des Rathausnebengebäudes bereits im kommenden Frühjahr, nicht angebracht. Der Gemeinderat hat entschieden, dass die Sanierung im Jahr 2022 erfolgen soll. Das von Verbandsbaumeister Aldo Menean und seinem Mitarbeiter ausgearbeitete Sanierungskonzept für die Generalsanierung der Fassade sieht Gesamtkosten von 781.232 Euro bei zugesicherten Zuschüssen von 140.290 Euro vor. Dieses findet die Zustimmung des Gemeinderates.

 

Im Mittelpunkt der Beratung in der Festhalle und beim Vor-Ort-Termin des Gemeinderats zusammen mit den Vorsitzenden des Heimatvereins, Ursula Scheunemann und Christoph Heieis, und Stadtarchivar Ludwig Henzler stand die Frage eines möglichen Verzichts oder Teilverzichts der markanten Balustrade. Als sehr hilfreich erwies sich der Vorschlag von Verbandsbaumeister Aldo Menean einen Teil der Balustrade herauszusägen, um sich leichter vorstellen zu können, wie eine offene Giebelfront wahrgenommen wird. Ein wichtiger Aspekt neben der Optik ist auch die Gewährleistung des Fallschutzes. In Teilen des durch die Ballustrade eingefassten Bereichs ist dieser auf Grund einer Fallhöhe von mehr als 1m durch bauliche Maßnahmen zu gewährleisten. Dies gilt insbesondere in Richtung des stadteigenen Gebäudes Hauptstraße 18.

 

 

Die Bürgerschaft hat im Vorfeld erfreulicherweise viele Rückmeldungen gegeben, wie sie die Situation wahrnehmen und zukünftig gestalten möchten. Am Ende des intensiven Austausches sprachen sich sowohl der Heimatverein, als auch Stadtarchivar Ludwig Henzler, Verbandsbaumeister Aldo Menean und der Gemeinderat für eine weitgehend oder sogar ganz offene Gestaltung des Rathauserdgeschosses aus. Eine Ausführung in Metall fand wenig positive Resonanz. Dies würde als Fremdkörper empfunden werden, war die vorherrschende Meinung. Den Vorschlag von Gemeinderat Rainer Milkau den notwendigen Fallschutz mit einer vorgesetzten Glaskonstruktion zu gewährleisten fand eine große Zustimmung. Bevor endgültig über die zukünftige bauliche Gestaltung entschieden wird, wurde Verbandsbaumeister Aldo Menean beauftragt einen Bemusterungstermin zu organisieren. Erst im Anschluss wird die Entscheidung seitens des Gemeinderats getroffen. Die Bevölkerung ist weiterhin herzlich eingeladen sich am Meinungsbildungsprozess zu beteiligen. Mit dem Verzicht auf eine Balustrade in der aktuell mächtigen Form, würde das Rathaus wieder das Erscheinungsbild vor der grundlegenden Sanierung in den 1930´ger Jahren erhalten. Erst in diesem Zusammenhang wurde die Balustrade zwischen den mächtigen Eichensäulen eingefügt.