Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

die gesundheitlichen, gesellschaftlichen und ökonomischen Auswirkungen der durch den Corona-Virus hervorgerufenen Pandemie sind immens. Wir alle sind in Sorge und sind verpflichtet unseren persönlichen Beitrag zur Eindämmung der Infektionskette zu leisten. Die starke Reduzierung der sozialen Kontakte ist zusammen mit der strikten Einhaltung von persönlichen Hygiene- und Infektionsschutzmaßnahmen das oberste Gebot der Stunde. Besuche von besonders gefährdeten Menschen (hohes Alter, chronische Erkrankungen, etc.) sollten auf ein Mindestmaß beschränkt werden. Weitere Informationen zum Corona-Virus und den Möglichkeiten die Weiterverbreitung zu verhindern, halten das Robert-Koch-Institut (www.rki.de) und die Bundeszentrale für gesundheitlichen Aufklärung (www.infektionsschutz.de) bereit.

Um aktuell wichtige Fragen der Bevölkerung beantworten zu können, hat das Gesundheitsamt des Landratsamtes Tuttlingen eine Service-Hotline eingerichtet. Diese Hotline ist an Werktagen zwischen 08:00 bis 16:00 Uhr, Telefon: 07461 926 9999, verfügbar. Außerhalb der genannten Zeiten, können Sie die Nummer 166 117 des ärztlichen Bereitschaftsdienstes rund um die Uhr im Bedarfsfall kontaktieren.

Unsere Bundesregierung hat in Abstimmung mit allen Landesregierungen zu Beginn der Woche Maßnahmen angeordnet, die von einer Tragweite sind, welche es in der über siebzigjährigen Geschichte unseres Landes noch nie, auch nicht annähernd, gegeben hat. Diese zeigen den Ernst der Lage. Die zum selben Zeitpunkt erlassene Verordnung der Landesregierung über infektionsschützende Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Corona-Virus ist auf der städtischen Homepage abrufbar.

Seit Dienstag sind alle Schulen (Grundschule und Realschule) und Kindertagesstätten bis zum 19. April (Ende der Osterfeien) geschlossen. Eine Notbetreuung ist organisiert. Auch darüber hinaus ist das öffentliche Leben auf ein Mindestmaß reduziert. Auch das Rathaus ist hiervon betroffen und ist für den allgemeinen Besucherverkehr geschlossen. Die Stadtverwaltung ist aber weiter für Sie da. Nur in dringenden und unaufschiebbaren Angelegenheiten sind Termine möglich, dies aber auch nur nach voriger Anmeldung per Mail oder Telefon. Die städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind zu den üblichen Geschäftszeiten per Telefon und E-Mail für die Bürger da. Näheres entnehmen Sie der Mitteilung unter Amtliche Bekanntmachungen. Um Infektionsketten möglichst zu unterbinden sind alle öffentlichen Einrichtungen unserer Stadt mindestens  bis 19. April geschlossen.

Bei aller mehr als berechtigten Sorge, besteht kein Anlass zur Panik. Wir leben in einem der reichsten Länder der Welt mit einem der weltweit besten Gesundheitssysteme. Auch, wenn die ein oder andere Kritik an unserem Gesundheitssystem ihre Berechtigung hat, sollten wir alle dankbar sein, dass wir die mit am besten ausgebildeten Ärzte haben, über hervorragende Krankenhäuser und Labore verfügen sowie eine mit hochrenommierten Virologen besetzte Bundesbehörde wie das Robert-Koch-Institut haben. Dies alles lernen wir in diesen Tagen notgedrungen in besonderer Weise zu schätzen.

Unser Gesundheitssystem durch eine zu hohe Anzahl von intensiv zu betreuenden Patienten nicht zu überfordern, ist das oberste Gebot der Stunde. Unsere beiden Hausarztpraxen müssen derzeit eine Herkulesaufgabe meistern. Im Namen aller drei Ärztinnen und Ärzte appellieren wir an Sie auf Routinearztbesuche bis auf weiteres zu verzichten. Behandeln Sie mildere Infekte selbst. Verzichten Sie möglichst bei orthopädische Einschränkungen oder anderen augenscheinlich nicht gefährlichen Krankheitsbildern auf einen Arztbesuch bzw. stellen diesen zurück. Krankschreibungen bis zu einer Woche oder Rezeptbestellungen sind rein telefonisch derzeit möglich. Nutzen Sie diese Möglichkeiten im Bedarfsfall. Näheres entnehmen Sie den Homepages unserer Hausarztpraxen (www.medizinmitherzundhirn.de bzw. www.hausarzt-dr-kroczek.de).

Schränken Sie Ihre sozialen Kontakte auf ein Minimum ein. Als Schutz für Sie selbst und als Zeichen der Rücksichtnahme und Solidarität gegenüber Ihren Mitmenschen. Bieten Sie älteren oder gesundheitlich vorbelasteten Verwandten, Nachbarn und Freunden Ihre Unterstützung bei Einkäufen oder anderen Erledigungen an. Tragen Sie konkret dazu bei, dass die weitere Ausbreitung des Virus sich verlangsamt und setzen Sie zugleich ein Zeichen für ein solidarisches Miteinander in unserer Stadt und unserer Gesellschaft. Ein besonders starkes Zeichen der Solidarität setzen unseren beiden großen Sportvereine, der VfL Mühlheim und die HSG Fridingen-Mühlheim bzw. unser Turnverein Mühlheim. Gemeinsam und in Kooperation mit dem Edekamarkt Beha und der Apotheke der Familie Beutel bieten diese ab sofort zweimal wöchentlich einen Lieferservice für Lebensmittel und Medikamente an. Näheres zu dieser vorbildlichen Initiative  entnehmen Sie dem Folgebericht im donnerstags.

Den Appell an Sie möchten wir schließen mit Auszügen aus der Ansprache unseres Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier vom Montag:  „Ich danke allen, auf die es in diesen Tagen besonders ankommt: Krankenschwestern und Pfleger, Ärztinnen und Ärzte, Einsatzkräfte und Krisenstäbe, und ebenso die Kassiererin und der Lkw-Fahrer, die unsere Versorgung aufrechterhalten. Dank und Hochachtung Ihnen allen! Wir werden das Virus besiegen. Dafür bitte ich uns alle: Seien wir vernünftig! Seien wir solidarisch! Die Welt danach wird eine andere sein. In welcher Welt, in welcher Gesellschaft wir leben werden, hängt von uns ab. Ich glaube an unsere Vernunft, ich glaube an unsere Solidarität. Also: Halten wir heute voneinander Abstand – damit wir uns morgen wieder umarmen können. Alles Gute, und geben wir acht aufeinander!

Für den Gemeinde- und Ortschaftsrat

Jörg Kaltenbach, Bürgermeister

Emil Buschle, Ortsvorsteher

Botschaft Bgm